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Potenziale neuer Fragetypen für die Naturwissenschaften

Christoph Jobst, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Nach dem erfolgreichen Start elektronischer Prüfungen im Wintersemester 13/14 mittels einer dedizierten ILIAS-Plattform an der MLU sollen nun seitens der Software nicht abgedeckte Anforderungen unserer Lehrenden und Studierenden sukzessiv erfüllt sowie neue Impulse gegeben werden. Die Umsetzung erfolgt durch das Zentrum für multimediales Lehren und Lernen (@LLZ) als Bestandteil des Innovationsprojektes „Studium multimedial“. Die Entwicklungen sind frei verfügbar und quelloffen. Unter den ILIAS-Patches und Plugins befinden sich auch zwei neue Fragetypen.

Der erste Fragetyp wurde nach Vorlage eines vergleichbaren Moodle-Plugins entwickelt und dient der Erstellung von Molekülstrukturen und Reaktionen, welche das System anschließend automatisch bewertet. Der jetzige Editor (JSME) bildet Moleküle mit Stereoeigenschaften jedoch nicht eindeutig ab, weshalb Alternativen mit eindeutigem Speicherformat in Betracht gezogen werden. Als zweites Plugin entstand der Zeichenaufgabentyp. Prüflinge können im Browser Zeichnungen anfertigen oder auf einem Hintergrundbild Ergänzungen und Markierungen vornehmen. Die Bewertung erfolgt manuell, soll aber experimentell um eine automatische Auswertung ergänzt werden. Für das Jahr 2015 sind zwei weitere, fachübergreifend einsetzbare Fragetypen geplant.

Wissen gezielt abzufragen, auszuwerten und dabei Möglichkeiten zu finden, wie dies mittels E-Assessment besser als bei papierbasiertem Prüfen geschehen kann, sind die vorrangigen Treiber der Entwicklungen. Kreative Anwendungsaufgaben können selbst mit großen Prüflingszahlen ebenso einfach durchgeführt und bewertet werden wie ein klassischer Mehrfachauswahltest. Der Weg zu einem neuen Aufgabentyp, der diesem Anspruch gerecht wird, soll anhand beispielhafter Anforderungen der Lehrenden gezeigt werden.